Freitag, 15. April 2011

Nibelungenlied Originaltext teil 1 und 2

Das Nibelungenlied

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Erstes Abenteuer

Wie Kriemhilden träumte


Viel Wunderdinge melden die Mären alter Zeit

Von preiswerten Helden, von großer Kühnheit,

Von Freud` und Festlichkeiten, von Weinen und von Klagen,

Von kühner Recken Streiten mögt ihr nun Wunder hören sagen.


Es wuchs in Burgunden solch edel Mägdelein,

Das in allen Landen nichts Schöners mochte sein.

Kriemhild war sie geheißen und ward ein schönes Weib,

Um die viel Degen mussten verlieren Leben und Leib.


Die Minnigliche lieben brachte nimmer Scham,

Ihr dienten kühne Recken, niemand war ihr gram.

Schön war ohne Maßen die edle Maid zu schaun

Die Tugenden der Jungfrau zierten wohl alle Fraun.


Es pflegten sie drei Könige edel und reich,

Gunther und Gernot, die Recken ohnegleich,

Und Geiselher der junge, ein weidlicher Degen,

Sie war ihre Schwester, die Fürsten hatten sie zu pflegen.


Die Herren waren milde, von hohem Stamm geboren,

Unmaßen kühn aus Kräften, die Recken auserkoren.

Nach den Burgunden war ihr Land genannt,

Sie schufen starke Wunder noch seitdem in Eßels Land.


Zu Worms am Rheine wohnen die Herrn in ihrer Kraft.

Von ihren Landen diente viel stolze Ritterschaft

Mit rühmlichen Ehren all ihres Lebens Zeit,

Bis jämmerlich sie starben durch zweier Frauen Streit.


Ute hieß ihre Mutter, die reiche Königin,

Und Dankrat ihr Vater, der das Erbe zum Gewinn

Den Söhnen ließ im Tode, vordem ein starker Mann,

Der auch in seiner Jugend großer Ehren viel gewann.


Die drei Kön`ge waren, wie ich kund getan,

Stark und hohes Mutes, ihnen waren untertan

Auch die besten Recken, davon man hat gesagt,

Von großer Kraft und Kühnheit, in scharfen Streiten unverzagt.


Das war von Tronje Hagen und der Bruder sein,

Dankwart der schnelle, von Metz Herr Ortewein

Die beiden Markgrafen Gere und Eckewart,

Volker von Alzeie, an allen Kräften wohl bewahrt,


Rumold der Küchenmeister, ein auserwählter Degen,

Einhold und Hunhold, die Herren mussten pflegen

Des Hofes und der Ehren, den Kön`gen untertan.

Noch hatten sie viel Recken, die ich nicht alle nennen kann.


Dankwart war Marschall, so war der Neffe sein

Truchseß des Königs, von Metz Herr Ortewein.

Einhold, der war Schenke, ein auserwählter Degen,

Und Kämmerer war Hunold, sie konnten hoher Ehren pflegen.


Von des Hofes Ehre, von ihrer weiten Kraft,

Von ihrer hohen Würdigkeit und von Ritterschaft,

Wie sie die Herren übten mit Freuden all ihr Leben,

Davon weiß wahrlich niemand euch volle Kunde zu geben.


In ihren hohen Ehren träumte Kriemhilden,

Sie zög einen Falken, stark, schön und wilden.

Den griffen zwei Aare, das sie es mochte sehn.

Ihr konnt auf dieser Erde größer Leid nicht geschehn.


Sie sagt` ihrer Mutter den Traum, Frau Uten,

Die wußt` ihn nicht zu deuten als so der Guten,

" Der Falke, den du ziehest, das ist ein edler Mann.

Ihn wolle Gott behüten, sonst ist es bald um ihn getan"


" was sagt Ihr mir vom Manne, vielliebe Mutter mein?

Ohne Reckenminne will ich immer sein,

So schön will ich verbleiben bis an meinen Tod,

Das ich von Reckenminne nie gewinnen möge Rot"


" Berred` es nicht so völlig," die Mutter sprach da so,

" Sollst du je von Herzen auf Erden werden froh,

Das geschieht von Mannesminne, du wirst ein schönes Weib,

Will Gott dir noch vergönnen eines guten Ritters Leib."


" Die Rede lasset bleiben, vielliebe Mutter mein.

Es hat an manchen Weiben gelehrt der Augenschein,

Wie Liebe mit Leide am Ende gerne lohnt.

Ich will sie meiden beide, so beib` ich sicher verschont."


Kriemhild in ihrem Mute hielt sich von Minne frei.

So ging noch der Guten manch lieber Tag vorbei,

Das sie niemand wusste, der ihr gefiel zum Mann,

Bis sie doch mit Ehren einen werten Recken gewann.


Das war derselbe Falke, den jener Traum ihr bot,

Den ihr beschied die Mutter. Ob seinem frühen Tod

Den nächsten Anverwandten wie gab sie blut`gen Lohn!

Durch dieses einen Sterben starb noch mancher Mutter Sohn.

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                                                          Zweites Abenteuer
                                               
                                                            Von Siegfrieden
Da wuchs im Niederlande eines edeln Königs Kind:

Siegmund hieß sein Vater, seine Mutter Siegelind,

In einer reichen Feste, weithin wohlbekannt,

Unten an dem Rheine, Xanten war sie genannt.


Ich sag` euch von dem Degen, wie so schön er ward.

Er war vor allen Schanden immer wohl bewahrt.

Stark und hohes Namens ward bald der kühne Mann:

Hei! was er großer Ehren auf dieser Erde gewann!


Siegfried war geheißen der schnelle Degen gut.

Er erprobte viel der Recken in hochbeherztem Mut.

Seine Stärke führt` ihn in manches fremde Land:

Hei! was er schneller Degen bei den Burgunden fand!


Bevor der kühne Degen ganz erwuchs zum Mann,

Da hatt` er solche Wunder mit seiner Hand getan,

Davon man immer wieder singen mag und sagen;

Wir müssen viel verschweigen von ihm in heutigen Tagen.


In seinen besten Zeiten, bei seinen jungen Tagen

Mochte man viel Wunder von Siegfrieden sagen,

Was Ehren an ihm blühten und wie er schön zu schaun:

Drum dachten sein in Minne viel der weidlichen Fraun.


Man erzog ihn mit dem Fleiße, wie ihm geziemend war,

Was ihm Zucht und Tugend der eigne Sinn gebar!

Davon ward noch gezieret seines Vaters Land,

Daß man zu allen Dingen ihn so recht herrlich befand.


Selten ohne Hüter man reiten ließ das Kind.

Mit Kleidern ließ ihn zieren seine Mutter Siegelind,

Auch pflegten sein die Weisen, denen Ehre war bekannt:

Drum mocht` er wohl gewinnen so die Leute wie das Land.


Er war nun so erwachsen, mit an den Hof zu gehn.

Die Leute sahn ihn gerne, viel Fraun und Mädchen schön

Wünschten wohl, er käme dahin doch immerdar,

Hold waren ihm gar viele, des ward der Degen wohl gewahr.


Nun war er in der Stärke, daß er wohl Waffen trug:

Wes er dazu bedurfte, des gab man ihm genug.

Schon sann er zu werben um manches schöne Kind,

Die hätten wohl mit Ehren den schönen Siegfried geminnt.


Da ließ sein Vater Siegmund verkünden seinem Sohn,

Mit lieben Freunden woll` er ein Hofgelag begehn.

Da brachte man die Märe in andrer Kön`ge Land.

Den Heimischen und Gästen gab er Ross` und Gewand.


Wen man finden mochte, der nach der Eltern Art

Ritter werden sollte, die edeln Knappen zart

Lud man nach dem Lande zu dem Hofgelag,

Wo sie das Schwert empfingen mit Siegfried an einem Tag.


Man mochte Wunder sagen von der Lußtbarkeit

Siegmund und Sieglind gewannen zu der Zeit

Viel Ehre durch die Gaben, die spendet` ihre Land:

Drum sah man viel der Fremden zu ihnen reiten in das Land.


Vierhundert Schwertdegen sollten gekleidet sein

Mit dem jungen Könige. Manch schönes Mägdelein

Sah man am Werk geschäftig: ihm waren alle hold.

Viel edle Steine legten die Frauen da in das Gold.


Die sie mit Borten Wollten auf die Kleider nähn

Den stolzen Schwertdegen, das mußte so ergehn.

Der Wirt ließ Sitze bauen für manchen kühnen Mann

Zu der Sonnenwende, wo Siegfried Ritters Stand gewann.


Da ging zu einem Münster mancher reiche Knecht

Und viel der edeln Ritter. Die Alten taten recht,

Das sie den Jungen dienten, wie ihnen war geschehn.

Sie hatten Kurzweile und freuten sich es zu sehn.


Als man da Gott zu Ehren eine Messe sang

Da hub sich von den Leuten ein gewalt`ger Drang,

Da sie zu Rittern wurden dem Ritterbrauch gemäß

Mit also hohen Ehren, so leicht nicht wieder geschäh`s


Sie eilten, wo sie Fanden geschirrter Rosse viel.

Da ward in Siegmunds Hofe so groß das Ritterspiel,

Daß man ertosen hörte Pallas und Saal.

Die hochbeherzten Degen begannen fröhlichen Schall.


Von Alten und von Jungen mancher Stoß erklang,

Daß der Schäste Brechen in die Lüfte drang.

Die Splitter sah man fliegen bis zum Saal hinan.

Die Kurzweile sahen die Fraun und Männer mit an.


Der Wirt bat es zu lassen. Man zog die Rosse fort,

Wohl sah man auch zerbrochen viel starke Schilde dort.

Und viel der edeln Steine auf das Gras gefällt

Von des lichten Schildes Spangen: die hatten Stöße zerschellt.


Da setzten sich die Gäste, wohin man ihnen riet

Zu Tisch, wo von Ermüdung viel edle Kost sie schied

Und Wein der allerbeste, des man die Fülle trug.

Den Heimischen und Fremden bot man Ehren da genug.


So viel sie Kurzweile gehabt den ganzen Tag,

Das fahrende Gesinde doch keiner Ruhe pflag:

Sie dienten um die Gabe, die man da reichlich fand,

Des ward mit Lob gezieret König Siegmunds ganzes Land.


Da ließ der Fürst verleihen Siegfried, den jungen Mann,

Das Land und die Burgen, wie sonst er selbst getan.

Seinen Schwertgenossen gab er mit milder Hand:

So freute sie die Reise, die sie getan in das Land


Das Hofgelage währte bis an den siebten Tag.

Sieglind die reiche der alten Sitte pflag,

Daß sie dem Sohn zu Liebe verteilte rotes Gold:

Sie konnt` es wohl verdienen, daß ihm die Leute waren hold.


Da war zuletzt kein armer Fahrender mehr im Land.

Ihnen stoben Kleider und Rosse von der Hand,

Als hätten sie zu leben nicht mehr denn einen Tag.

Man sah nie Jngesinde, das so großer Milde pflag.


Mit preiswerten Ehren zerging die Lußtbarkeit.

Man hörte wohl die Reichen sagen nach der Zeit,

Daß sie dem Jungen gerne wären untertan,

Das begehrte nicht Siegfried, dieser tugendreiche Mann.


Solange beide lebten, Siegmund und Siegelind,

Nicht wollte Krone tragen noch ihr liebes Kind,

Doch wollt er herrlich wenden alle die Gewalt,

Die in den Landen fürchtete der Degen kühn und wohlgestalt.


Ihn durfte niemand schelten: seit er die Waffen nahm,

Pflag er der Ruh` nur selten, der Recke lobesam.

Er suchte nur zu streiten und seine starke Hand

Macht` ihn zu allen Zeiten in fremden Reichen wohlbekannt.






Donnerstag, 6. Januar 2011

Entdecke neue Wege

In einem mir sehr wichtigen Buch stehen in verschiedenen Kapiteln einige Zeilen die mit meinem eigentlichen Plan zu tun haben. Im ersten und zweiten Buch Samuel, im ersten Korinther, im Römer, sowie bei Matthäus und Johannes.
Ich bräuchte keine Angst haben, das weiß ich nun. Bisher war ich immer der Ansicht dies zu tun sei Gotteslästerung. Aber das ist wohl nicht so, wie die Zeilen im Korinther beschreiben "Er selbst wird aber gerettet werden, doch so wie durchs Feuer" so steht das da.
Dennoch nennt man das ganze "Glaube", wenn ich jetzt also glaube nichts falsch zu machen. Heißt das noch lange nicht, nix falsch zu machen. Das weiß ich nach den letzten 35 Jahren sehr sicher. Erst recht nach den Dingen die in den letzten 3-5 Jahren geschehen sind. Tja, so ist das mit Menschen die immer dannach streben alles richtig zu machen aber trotzdem selbstkritisch genug durchs leben laufen. Immer richtig geht eben nicht, setz dich mit deinen Fehlern auseinander. Sei dir nicht zu fein um zu dir und deinen Schwächen und Fehlern zu stehen.
Ich glaube bisher, seit meinem 12 Lebensjahr, so gelebt zu haben und obwohl ich dieser Dinge weiß immer wieder viel und reichlich Fehler gemacht zu haben. Manchmal sogar dieselben wie schon einmal. Zwar mit der Erwartung das es dieses mal richtig sei, aber mit dem Wissen wie schwerwiegend sich der Fehler beim letzten mal ausgewirkt hat. Als ambitionierter Skifahrer sag ich es mal so "auf ein neues, lachend in die Tanne" das beschreibt es gut.
Ich muß hier weg, weit weit weg. Soviel ist mir klar und mit dem eigentlichen Plan wäre es schnell und einfach, aber wäre es nicht wieder ein Fehler? Es wäre so wie "lachend in die Tanne".
Ich habe für mich ein neues Ziel entdeckt. Eines was die nächsten 5 Jahre viel Kraft, harte Arbeit, Mut und Geduld bedarf. Ich hoffe das ich das schaffe, ich bitte Gott das es irgendwie geht, noch diese 5 Jahre hier, mit all diesen schmerzenden Erinnerungen durchzustehen. Damit ich dann endlich hier weg kann. Um anderswo wieder sowas wie Glückseligkeit zu finden. Ich mag in die Ferne schweifen, denn gutes war hier grad nicht da.
In meinem ganzen Leben hab ich nicht erfahren wie sich Heimweh anfühlt dafür gibt es sicher auch einen Grund. Ich war nie Ort, sondern immer nur Mensch gebunden. Doch bis auf ganz ganz fürchterlich wenige Ausnahmen war auch das meistens ein Fehler.
Wie auch immer, auf zu neuem. Erster Schritt raus aus Wuppertal und ab in eine Stadt mit Fluß, Meer oder Kanalanbindung. Wenn ich diesen Schritt vollzogen habe, dann mehr.